Impfservice / Influenza

Influenza (Grippe)

Wo werden kostenlose Influenza-Schutzimpfungen für die Saison 2022/2023 angeboten?

Bei niedergelassenen Ärzt*innen (Allgemeinmediziner*innen, Fachärzt*innen, Wahlärzt*innen), die an der Influenzaschutz-Impfaktion 2022/23 teilnehmen. Eine Liste der teilnehmenden niedergelassenen Ärzt*innen ist auf der Homepage der Wiener Ärztekammer veröffentlicht oder kontaktieren Sie bitte Ihren behandelnden Arzt/Ihre behandelnde Ärztin.

Was ist Grippe?

Grippe, auch Influenza genannt, ist eine Virus-Erkrankung. Sie beginnt meist plötzlich mit hohem Fieber, Husten, Muskelschmerzen, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und einer allgemeinen Schwäche. Vor allem bei Menschen mit schwachen Abwehr-Kräften und älteren Personen können sich bestehende chronische Erkrankungen verschlechtern, zum Beispiel Asthma oder Herz-Erkrankungen. Auch weitere Beschwerden können auftreten, wie zum Beispiel einer Lungenentzündung oder eine Entzündung des Herzmuskels. Diese Erkrankungen können sogar zum Tod führen.

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen einer echten Grippe (Influenza) und einem grippalen Infekt. Bei einem grippalen Infekt ist das Fieber meist nicht so hoch und die Krankheit verläuft leichter und schneller.

Die echte Grippe kann innerhalb von 48 Stunden mit speziellen Medikamenten behandelt werden, die die Vermehrung der Influenza-Viren behindern. Diese Behandlung verhindert einen schweren Krankheits-Verlauf, aber nicht die Erkrankung selbst.

Grippe-Viren werden durch Tröpfchen-Infektion übertragen, vor allem durch Husten und Niesen. Aber auch eine Ansteckung über Hände ist möglich. Von der Ansteckung bis zum Beginn der Beschwerden dauert es nur wenige Tage.

 

Was ist der Unterschied zwischen Influenza (Grippe) und dem grippalen Infekt?

Die nachfolgende Übersicht stellt die jeweiligen Kennzeichen des grippalen Infekts der saisonalen Influenza gegenüber. Sie dient lediglich der übersichtartigen Information. Die Diagnose kann nur eine Ärztin/ein Arzt stellen.

grippaler Infekt (Erkältung) saisonale Influenza (Grippe)
Beginn typischerweise schleichend mit Frösteln, laufender Nase und Halsschmerzen schlagartig hohes Fieber mit trockenem Husten, Schnupfen, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen sowie allgemeinem starkem Krankheitsgefühl, Appetitlosigkeit, starke Müdigkeit
Temperatur Fieber häufig nur leicht oder gar nicht typisch 38–41°C
Erreger meist verschiedene Viren (>200), darunter Rhino-, Corona-, Adeno-, Parainfluenza- und Respiratory-Syncytial-Viren verschiedene Influenzaviren vom Typ A und B
Auftreten ganzjährig, gehäuft in der kalten Jahreszeit saisonal im Winter, vor allem Dezember bis April
Komplikationen selten v.a. Lungenentzündung bzw. bei Vorerkrankungen gehäuft, tödlicher Ausgang möglich
Impfung nein ja, jedes Jahr vor der Influenzasaison
Infektionsweg vor allem Tröpfcheninfektion (Sprechen, Husten, Niesen), aber auch über verunreinigte Gegenstände (zum Beispiel Türklinken) vor allem Tröpfcheninfektion (Sprechen, Husten, Niesen), aber auch über verunreinigte Gegenstände (zum Beispiel Türklinken)
Behandlung bei unkompliziertem Verlauf gegen Symptome gerichtet gegen Symptome gerichtet, eventuell antivirale Medikamente

 

Wie lange dauert die Influenza-Schutzimpfaktion?

In den Impfzentren der Stadt Wien beginnt die Impfaktion am 02. November 2022 und dauert voraussichtlich bis Ende Dezember 2022, im niedergelassenen Bereich dauert die Impfaktion voraussichtlich bis Ende März 2023.

 

Ab welchem Lebensalter darf eine Influenza-Schutzimpfung verabreicht werden?

Alle Personen ab dem vollendetem 6. Lebensmonat, die ihren Lebens-, Ausbildungs- oder Arbeitsmittelpunkt in Wien haben, können sich impfen lassen. Bitte beachten Sie, dass Kinder unter 14 Jahren zu Ihrer Impfung in Begleitung einer obsorgeberechtigten Person, oder mit unterfertigter Einwilligungserklärung einer obsorgeberechtigten Person kommen müssen.

 

Welchen Personengruppen wird eine Influenza-Schutzimpfung besonders empfohlen?

  • Kinder ab dem vollendeten 6. Lebensmonat
  • Personen mit chronischen Erkrankungen, insbesondere mit Diabetes, Herz-Kreislauf- oder Lungen-Erkrankungen
  • Stark übergewichtige Personen
  • Menschen mit Einschränkungen des Immunsystems durch Erkrankung oder Medikamente
  • Menschen ab dem 60. Lebensjahr
  • Personal des Gesundheits- und Pflegebereichs
  • In Gemeinschaftseinrichtungen betreute Personen und Personal (z.B. Kinderbetreuungseinrichtungen, Kindergarten, Schulen, soziale Einrichtungen/Sozialberufe, Alten- und Pflegeheime, etc.)
  • Stillende und Personen im Umfeld von Neugeborenen
  • Schwangere und Frauen, die während der Influenzasaison schwanger werden wollen
  • Personen mit häufigen Personenkontakten (z.B. Personal in Tourismus, Gastronomie, Handel, Friseur- und Kosmetikbetrieben, etc.)
  • Reisende (Schutz während der Reise und am Reiseziel – Impfung spätestens 2 Wochen vor Reiseantritt empfohlen)

Was ist zum Impftermin mitzubringen?

  • E-Card (sofern vorhanden)
  • Impfpass (sofern vorhanden)
  • Lichtbildausweis
  • Aktuell ausgefüllter Impffragebogen: diesen können Sie bei der Online-Terminvereinbarung downloaden (alternativ erhalten Sie diesen problemlos vor Ort am Schalter)
  • FFP2-Maske

Bitte seien Sie 10 Minuten vor dem Impftermin im Impfzentrum, um die Administration ohne Zeitdruck abwickeln zu können.

Welche Impfstoffe werden für die Influenza-Schutzimpfung in der Saison 2022/2023 verabreicht?

Folgende Influenza-Impfstoffe werden geimpft:

  • Fluarix Tetra® (ab dem vollendeten 6. Lebensmonat und Erwachsene, bevorzugt für Kinder und Jugendliche, wenn die Impfung mit dem nasalen Lebendimpfstoff nicht möglich oder dieser nicht verfügbar ist).
  • Fluenz Tetra® „Nasenspray“ (nasaler Lebendimpfstoff, ab dem 2. bis zum 18. Geburtstag).
  • Vaxigrip Tetra® (ab dem vollendeten 6. Lebensmonat und Erwachsene, auch für Schwangere zugelassen)
  • Fluad Tetra® (adjuvantierter Impfstoff, zugelassen für Personen ab dem vollendeten 65. Lebensjahr).

Der Impfstoff wird vor Ort von der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt ausgewählt und verabreicht.

Bitte beachten Sie, dass eventuell nicht alle genannten Impfstoffe in allen Impfzentren/Impfstellen verfügbar sind.

Warum wird die Influenza-Schutzimpfung für Schwangere empfohlen?

Schwangere haben ein hohes Risiko an Influenza zu erkranken. Die Impfung gegen Influenza wird Schwangeren zum eigenen Schutz und zum Schutz des Neugeborenen daher vor und auch noch während der Influenza-Saison empfohlen. Zur Influenza-Impfung wird dringend im 2. oder 3. Schwangerschaftsdrittel geraten.

 

Influenza-Schutzimpfung in Kombination mit Corona-Schutzimpfung?

Die gleichzeitige Verabreichung von COVID-19-Impfstoffen mit anderen Lebend- oder Totimpfstoffen (inkl. Influenza-Impfstoffen) ist möglich und sinnvoll. Es gilt dabei zu beachten, dass die behandelnde Ärztin/der behandelnde Arzt die Verantwortung und damit auch –in Abstimmung mit den Kund*innen- die Letztentscheidung für oder gegen eine solche Anwendung trägt.

 

Was ist bei der Influenza-Impfung von Personen mit einer Hühnereiweiß-Allergie zu beachten?

Eine leichte bis mittelgradige Hühnereiweißallergie stellt gemäß nationalen und internationalen Leitlinien kein Hindernis zur Verabreichung von hühnereiweißhaltigen Impfstoffen dar (ausgenommen ist die Gelbfieber-Impfung, siehe unten). Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen die Verträglichkeit der Influenza-Impfstoffe auch bei Hühnereiweiß-allergischen Personen. Diese können daher unter Einhaltung eines 30-minütigen Beobachtungszeitraums verabreicht werden. Die Hühnereiweißallergie gilt bei Kleinkindern als die zweithäufigste Nahrungsmittelallergie und heilt bei den meisten Personen bereits im Schulalter aus. Der EU-Grenzwert an Hühnereiweiß in Impfstoffen, der auch bei Allergiker*innen als sicher angesehen wird, liegt bei 2μg. Dieser Grenzwert wird nur beim Gelbfieberimpfstoff überschritten, für alle anderen derzeit zugelassenen Impfstoffe liegt er unter 1μg pro Dosis, meist sogar nur im Nanogramm-Bereich. Sollten Sie jedoch eine schwere allergische Reaktion oder Anaphylaxie in Zusammenhang mit Hühnereiweiß oder einem der angebotenen Impfstoffe erlitten haben, ist die Verabreichung vielleicht nicht möglich. Bitte nehmen Sie eventuell vorhandene Befunde und Unterlagen für das ärztliche Aufklärungsgespräch mit.