/ Impfservice 9 Malaria

Was ist Malaria?

Malaria ist eine ansteckende Krankheit, die durch Anopheles-Stechmücken übertragen wird. Dabei gelangen kleine Parasiten (Plasmodien) ins Blut der Menschen. Anopheles-Stechmücken sind vor allem am Abend und in der Nacht aktiv.

Man kennt verschiedene Malaria-Arten. Diese führen zu unterschiedlichen Beschwerden, aber immer bekommt man hohes Fieber. Die Malaria tropica verläuft in der Regel schwerer als die anderen Formen. Die Erkrankung beginnt mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, starkem Krankheits-Gefühl, Schüttelfrost und Schweißausbrüchen. Es kann rasch zu Lebensgefahr mit Koma, Nierenversagen und Schock kommen. Es gibt auch immer wieder Todesfälle durch Malaria.

Malaria tertiana und Malaria quartana sind leichtere Formen der Erkrankung. Dabei kommt es meist zu Fieber in einem bestimmten Rhythmus, zum Beispiel alle 2 bis 3 Tage. Wenn man sich öfter mit Malaria ansteckt, kann die Krankheit auch ohne Beschwerden bleiben.

Die Behandlungs-Möglichkeiten hängen davon ab, welche Art der Malaria der Mensch hat und wie schwer die Krankheit verläuft. Meistens ist es notwendig, im Krankenhaus zu bleiben. Wenn die Malaria vollständig ausgeheilt ist, bleiben im Normalfall keine Folgeschäden. Entscheidend ist, dass die Malaria rechtzeitig erkannt und rasch behandelt wird.

Bei der Malaria tropica dauert es von der Ansteckung bis zum Beginn der Beschwerden mindestens 7 Tage. Bei den meisten anderen Formen der Malaria (Malaria tertiana und Malaria quartana) gibt es deutlich längere Zeiten zwischen Ansteckung und Beginn der Krankheit. Die Krankheit kann bei diesen Formen sogar einige Monate bis 1 Jahr nach der Reise noch auftreten!

Nach der Reise in ein Malaria-Gebiet kann jede Erkrankung mit Fieber oder Zustände wie bei einer Grippe eigentlich Malaria sein – und das ist lebensgefährlich! Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf jeden Fall über die Reise. Dann kann man schnell mit der  richtigen Behandlung beginnen.

Malaria ist eine der häufigsten Krankheiten in den Tropen und Subtropen. Malaria kommt vor allem in folgenden Gebieten vor: in Afrika südlich der Sahara, in Mittel- und Südamerika (vor allem im Amazonasbecken), in Süd-Asien, in Südost-Asien, in der Region westlicher Pazifik und in einem kleinen Teil im Mittleren Osten. 9 von 10 Malaria-Erkrankungen treten nach Reisen nach Afrika südlich der Sahara auf, vor allem nach Nigeria, Ghana, Eritrea, Togo, Kamerun, Kenia, Tansania und Uganda. Außerhalb Afrikas sind Indien und Pakistan die wichtigsten Risiko-Länder für Malaria. Im Jahr 2016 gab es Malaria in 91 Ländern und Regionen. Die Welt-Gesundheits-Organisation WHO schätzt, dass im Jahr 2017 etwa 219 Millionen Menschen weltweit an Malaria erkrankt sind. Etwa 400.000 Menschen sind an Malaria gestorben.  

Wenn Sie eine Reise in die Tropen oder Subtropen planen, denken Sie rechtzeitig an Vorbeugung und schützen Sie sich vor Malaria.

Vorbeugung

Es ist wichtig, die Überträger-Mücken zu bekämpfen, und sich selbst sorgfältig zu schützen, und zwar auch während des Tages. Schutz-Maßnahmen sind:

Die Vorbeugung gegen Malaria besteht aus:

  1. Vorbeugung mit entsprechenden Medikamenten und
  2. Schutz vor Mücken

Hinweis zum Schutz vor Mücken:

Es gibt keine Impfung gegen Malaria. Deshalb ist der Schutz vor Mückenstichen in der Dämmerung und in der Nacht sehr wichtig. Schutz-Maßnahmen sind:

  • Tragen Sie Mückenschutz-Mittel auf die gesamte unbedeckte Haut auf. Behandeln Sie außerdem Ihre Bekleidung regelmäßig mit speziellen Schutz-Produkten (Permethrin).  Mückenschutz-Mittel werden auch Repellentien genannt.
  • Tragen Sie lange, lockere Kleidung, die viel Haut bedeckt. Verwenden Sie keine Duftstoffe, denn diese Düfte locken Mücken an.
  • Klimaanlagen, Fensterscheiben und Insektenschutzgitter verringern die Gefahr, dass Stechmücken in Wohnräume eindringen.

Hinweise zur Malaria-Vorbeugung mit Medikamenten:

Mit den Medikamenten zur Malaria-Vorbeugung sollte man 1 bis 2 Tage vor Beginn der Reise beginnen. Die Medikamente sollten während der gesamten Reise und auch danach eingenommen werden. Der Fachausdruck dafür heißt Malaria-Prophylaxe.

Die richtig durchgeführte Vorbeugung verhindert mit großer Wahrscheinlichkeit eine Malaria-Erkrankung. Trotzdem sollte man sich bei jeder Erkrankung nach einer Reise in tropische oder subtropischen Länder untersuchen lassen. Informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt über Ihre Reise.

Wer längere
Zeit in Malaria-Gebieten verbringt, sollte auch Medikamente mitnehmen, mit
denen man sich im Notfall selbst behandeln kann. Wie das geht, erfahren Sie bei
einer reisemedizinischen Beratung.

Wichtig: Gehen Sie nach einer Selbst-Behandlung so rasch wie möglich zu einer Ärztin oder einem Arzt, um die Behandlung fortzusetzen. So rasch wie möglich heißt in diesem Fall: spätestens nach 4 Tagen.

Über die aktuellen Entwicklungen der Malaria berichtet die Welt-Gesundheits-Organisation (WHO).